Übungsdienste 2018
Übung - Kellerbrand, Menschenleben in Gefahr
15.10.2018
„Kellerbrand, Menschenleben in Gefahr!“ – So kann jederzeit die Alarmierungsmeldung für die Feuerwehr Schnakenbek lauten. Unter dem Schwerpunkt:
„Jeder Einsatz, zu jeder Tages- und Nachtzeit: jeder muss mal die Rolle tauschen“, plante Gruppenführer Oliver Lange die Übung für den Monat Oktober.
Aufgrund der Tagesverfügbarkeit kann es jeden Feuerwehrkameraden unserer Feuerwehr treffen, einmal nicht in seiner gewohnten Rolle als Maschinist, Melder, Angriffstrupp oder Gruppenführer eingesetzt zu werden, sondern in einer völlig anderen Rolle aktiv zu sein bzw. in anderer Funktion bereit zu sein. Daher wurde bei dieser Übung gezielt auf die Stammfunktion Wehrführer (Einsatzleiter) und Gruppenführer verzichtet.
Folgende Lage wurde der Besatzung des LF8 mitgeteilt: „Bei Wartungsarbeiten im Keller der Sporthalle ist es zu einer Verpuffung gekommen, Rauchentwicklung, 1 Person vermisst“.
Nun galt es für jeden Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau, sich während der Anfahrt auf eine neue Funktion einzurichten und dann zu zeigen, dass man auch andere Funktionen beherrscht.
Währenddessen lief die Nebelmaschine im Keller der Sporthalle unter Volldampf. Auf der Anfahrt konnte man sehr realistisch sehen, dass die Rauchentwicklung schon auf dem Parkplatz der Sporthalle zu erkennen war. Das Fußballtraining unter Flutlicht wurde zu einem Training im Nebel.
Der Angriffstrupp rüstete sich bereits auf der Anfahrt mit Atemschutz aus und ging zusammen mit dem Gruppenführer zur Erkundung vor. Aus dem Keller drang Rauch nach oben, kein Feuerschein sichtbar. Während die restliche Mannschaft die Wasserversorgung parallel aufbaute, ging der Angriffstrupp zur Menschenrettung vor. Die Erkundung ergab, dass kein offenes Feuer zu erkennen war. Daher fiel die Entscheidung des Gruppenführers auf Menschenrettung. Der Angriffstrupp hatte keine Sicht im Rauch der Nebelmaschine. Mit Hilfe der LED-Lampen wurde die Sicht ein wenig besser. Fußbälle, Stangen, Schaufel, Besen wurden durch die Verpuffung im Keller durch die Luft geschleudert und versperrten dem Angriffstrupp teilweise den Weg.
8 Minuten nach Eintreffen an der Einsatzstelle konnte schon „1 Person gerettet“ gemeldet werden.
Nach dem die Person gerettet war, wurde noch das Handling mit dem Schlauchpaket geübt. Schlauch nachführen, zurückziehen, die Kommunikation über Funk musste koordiniert werden.
Am Ende der Übung gab es noch eine Objektbegehung sowie eine Nachbesprechung. Wehrführer Gerhard Bielenberg und Gruppenführer Oliver Lange waren mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden. Alle Beteiligten fanden die Übung sehr gut .
Übung - Feuer Maschinenraum Tankschiff
25.09.2018
Am Dienstag, den 25.09.2018 nahmen wir am Übungsdienst der Feuerwehr Krüzen mit einer Stärke von 1/6 teil. Erst am Tag zuvor kam die spontane Einladung der Feuerwehr Krüzen. Bei dieser gemeinsamen Übung wurde das Thema Schiffsbrandbekämpfung eines Binnentankschiffes vertieft. Als Feuerwehr direkt an der Elbe, sogar mit Anlegestelle, kann uns jederzeit so ein Szenario treffen.
Da wir zusammen mit der Feuerwehr Krüzen innerhalb unseres Einsatzgebietes in der Regel den ersten Abmarsch bei Feuer zusammen bilden, hatte diese Übung gleich mehrere Vorteile. Gegenseitiges Kennenlernen, Erfahrungsaustausch, Fahrzeugkunde der anderen Feuerwehr etc. sind einige der gemeinsamen Vorteile.
Die Übung wurde durch den Gruppenführer der FF Krüzen, Bernd Höltig, vorbereitet. Höltig arbeitet bei der Reederei Dettmer Tank und hatte einen sogenannten „Leichter“, ein Binnentankschiff, das nur mit einem Schubschiff fahren kann, an der Hitzler-Werft in Lauenburg liegen. Der Leichter war leer und zu Wartungsarbeiten in der Werft. Bei Wartungsarbeiten in der Werft hatte sich ein Feuer im Maschinenraum des Leichters gebildet. Die FF Krüzen übernahm mit ihrer Staffel den Löschangriff im Maschinenraum sowie die Kühlung des Vorderschiffs oberhalb des Maschinenraumes. Wir speisten zuerst Wasser in die Doppelhülle des Leichters ein, damit sich die Hitze nicht weiter ausbreiten kann und somit die Tankladung nicht gefährdet ist. Über eine bordinterne Löschanlage wird im Brandfall eine Sprinkleranlage auf dem Oberdeck betrieben, diese ist während der Übung ausgefallen und musste durch eine weitere Schlauchleitung von uns betrieben werden. Die Wasserentnahmestelle für beide Tragkraftspritzen haben wir aufgrund der Übungskünstlichkeit direkt auf dem Schwimmponton vom Liegeplatz des Leichters eingerichtet.
Für einen unserer neuen Maschinisten war es gleich der perfekte Einstieg. Mirko Koch konnte nach erfolgreichem Abschluss des Maschinisten-Lehrgangs Teil A gleich seine erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Im Anschluss an die Übung wurde der Leichter besichtigt. Hier konnte man sehen, wie eng es auf einem Schiff ist und werden kann. Platz ist dort Mangelware. Menschenrettung unter Extrembedingungen bei vermissten oder erkrankten Personen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für die Einladung der FF Krüzen, bei der Reederei Dettmer Tank für das zur Verfügung stellen des Leichters, sowie bei der Hitzler Werft in Lauenburg.
Stationsausbildung im Abrisshaus
28.08.2018
Gemeinsam mit den Feuerwehren aus Lanze, Buchhorst und Krüzen nutzten die Schnakenbeker am Dienstagabend die Gelegenheit, in einem Abrisshaus zu üben. Anders als sonst üblich, entschied man sich gegen eine groß angelegte Alarmübung. An drei Stationen konnten Ausbilder aus Schnakenbek und Buchhorst Wissen konzentriert und individuell vermitteln.
Auf der Einfahrt des Grundstückes brachte die erste Gruppe eine Steckleiter in Stellung, rettete über diese eine Person aus dem ersten Obergeschoss.
Im Wohnzimmer darunter machte sich die zweite Gruppe bereits für den Innenangriff fertig. Vor der Wohnzimmertür gingen sie nach dem Einsatz-Schema: „PORTAL“ vor, kontrollierte dabei beim ersten Öffnen der Tür auf: Personen – Orientierung – Temperatur – Abluftöffnung. Mit der Wärmebildkamera der Feuerwehr Krüzen konnte das Eis gebrochen werden, die einfache Bedienung der MSA Kamera war vielen nicht bewusst. Im alten Wohnzimmer konnten gleich die Vorzüge einer Kamera getestet werden. Eine Orientierung ohne Kamera war beinahe nicht möglich.
An Station drei ging es um das Thema Atemschutznotfall. Jeder hört davon, aber wann ist ein Notfall wirklich ein Notfall. Nicht jeder Notfall ist gleich ein MAYDAY Ruf, darauf machte Buchhorsts Wehrführer Florian Lüttge aufmerksam. Rund 30 Minuten referierte jeder Ausbilder an der Praxisstation, während die Mitglieder der Wehren das Erlernte umsetzten und vertieften. Eine wirklich gelungene Veranstaltung, unterstreicht auch Amtswehrführer Thomas Netz. Die Feuerwehren stimmten zu, das soll es nun öfter geben!
Alarmübung Feuerwehrbereitschaft
Am Freitagmorgen alarmierte die Rettungsleitstelle Süd die Führungskräfte der 1. Feuerwehrbereitschaft sowie der 5. Wasserförderungsbereitschaft. Dies war der Voralarm, welcher 24 Stunden zuvor raus geht.
Am Samstagmorgen trafen sich dann die einzelnen Einheiten an zuvor abgestimmten Bereitstellungsräumen. Auch die Feuerwehr Schnakenbek war mit dem MTF als Führungsfahrzeug ausgerückt. Darauf befanden sich neben dem stellv. Zugführer Christoph Lippert auch ein Funker sowie ein Kraftfahrer.
Als die Kräfte die Einsatzstelle erreichten, traten sie gemeinsam den Marsch in Richtung Mölln an. Dort trafen sie auf die 5. Wasserförderungsbereitschaft. Der reibungslose Ablauf der Alarmierung mit Vorlaufzeit, das Einfinden am Bereitstellungsraum und das Fahren in Kollonne sollte geübt werden.
Doch auch am angenommenen Einsatzort gab es einiges zu sehen. Das THW hatte eine Stationsausbildung vorbereitet, erklärte den interessierten Feuerwehrleuten die Technik und Ausrüstung. So stand den Gerätekraftwagen auch ein großes Arbeitsboot des THW Ratzeburg bereit. An einer weiteren Station wurden die Helfer in der Deichverteidigung geschult. Denn nicht nur der Brandschutz oder die Wasserförderung zählen zu den Aufgaben der Einheiten. Sie werden als schlagkräftige Mannschaften in die Einsätze beordert und sind dort flexibel einsetzbar.
Im Anschluss versorgte die DLRG alle Kräfte mit Getränken, die bei den heißen Temperaturen dringend erforderlich waren. Christoph Lippert wurde auf der Übung zum Hauptlöschmeister 3* befördert. Dies geschah im Rahmen seines übernommenen Postens als stellv. Zugführer. Schließlicht traten alle Kräfte wieder den Heimweg an.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Schnakenbek
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Stationsausbildung Sonderdienst Unfallrettung
Im Anschluss ging es dem kleinen roten „Bruder“ des alten Ford an den Kragen. Mit einer Akku-Säbelsäge , welche uns die Feuerwehr Buchhorst zu Übungszwecken bereitstellte, konnten wir Zukunftsmusik genießen. Auf unserem neuen Großfahrzeug wird ein ähnliches Modell verlastet sein. – Zunächst versuchten Mitglieder der Wehr die Frontscheibe aus Verbundglas zu durchtrennen, mühelos gelang dies mit der Säbelsäge. Zum Schutz trugen alle Beteiligten im inneren Radius einen Staubschutz, um sich vor dem feinen Glasstaub zu schützen. Auch das Metall der A-Säule stellte für die Säge kein Problem dar. Im oberen Bereich durchtrennten die Einsatzkräfte die B-Säule, wobei die Säge hier stark zu kämpfen hatte. Beim durchtrennen des Daches wiederum ächzte lediglich das Metall. Kein Problem für das kleine Kraftpaket.
Gruppenführer Oliver Lange hatte die 2. Station ausgearbeitet und erklärte die Vor- und Nachteile im Einsatz. Eine Kombination aus Hydraulik-Rettungsgerät und Säbelsäge ist das Mittel der Wahl. In vielen Bereichen ist die Hydraulik einfach effektiver, in anderen Bereichen wiederum kommt man mit dem großen Equipment nicht richtig ran. Hier profitiert man mit der Säbelsäge und ihrer kompakten Bauform. Auch in sensiblen Bereichen sticht die Säbelsäge hervor. Etwa beim Einsatz an Panoramadächern. Auftretende Spannungen durch Hydraulikgeräte könnte das Glassdach platzen lassen. Das entfernen mit der Säbelsäge hingegen wäre mühelos möglich.
Stationsausbildung in einem Abrisshaus
Am Dienstabend bot sich der Feuerwehr die besondere Möglichkeit, in einem Abrisshaus zu üben. Um das Objekt vollumfänglich zu nutzen, entschieden sich die Gruppen- und Wehrführung für eine Stationsausbildung. Möglichst breit gefächert sollten die Themengebiete sein. In den Bereichen Türöffnung, Schlauchpaket und Management und Schleifkorbtrage wurden die Einsatzkräfte geschult.
Oliver Lange, Gruppenführer in der Wehr, zeigte den Mitgliedern, wie vielfältig die Schleifkorbtrage eingesetzt werden kann. Über die schmale Treppe konnte so unsere schwere Übungspuppe gerettet werden. Dabei wurde ein Leiterteil für die Sicherungsleinen in einer Tür verkeilt.
Aus dem Erdgeschoss hörte man währenddessen Hammerschläge. Stellvertretender Wehrführer und Zugführer bei der Berufsfeuerwehr Hamburg, Christoph Lippert, zeigte den Männern den Einsatz von Halligan-Tool und Axt bei der Türöffnung. „Die Möglichkeit, die Türöffnung in dieser Form zu üben, bietet sich leider selten“, erklärt Wehrführer Gerhard Bielenberg. Durch den massiven Einsatz des Werkzeuges entsteht leider erheblicher Schaden, jedoch verstreicht keine unnötige Sekunde bei dem brachial anmutenden Einsatz vom Halligan Tool.
Vor dem Nebenraum stand das Schlauchpaket bereit. Der 30m C Schlauch ist für Innenangriffe gedacht, durch die „fehlende“ Kupplung nach 15m lässt er sich bequem durch eine Wohnung ziehen. Wichtige Fakten erklärte Gruppenführer Sebastian Porthun. Neben den Vorteilen für den Angriffstrupp muss der Maschinist für den Einsatz vorbereitet sein. Ein Druckverlust von bis zu 5 bar kann beim Einsatz auftreten. Das muss einkalkuliert werden.
Auch bei der Türöffnungsprozedur nach dem Berliner Vorbild „PFORTE“ hörten alle gespannt zu.
Wir bedanken uns bei der Familie, welche uns das Haus für die Übung bereitgestellt hat.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Schnakenbek
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Gefahrgut - Übung
15.03.2018
Beißender Gestank an der Einsatzstelle, eine bewusstlose Person irgendwo in einer riesigen Halle und aufgeregte Angehörige. All dies wirkte am letzten Dienstabend auf den Fahrzeugführer des Löschfahrzeuges ein. Bereits bei der Erkundung teilte der Kollege des Verunglückten mit, dass in der Halle eine Feldspritze mit Pflanzenspritzmitteln befüllt werden sollte. Als er nach dem Kollegen sehen wollte, stoppte ihn beißender Gestank am großen Tor zur Halle.
Sofort veranlasste Fahrzeugführer Andreas Buhk, dass sich der Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten ausrüstet. Die GAMS-Regel kam hier, wie bei Gefahrgut-Lagen üblich, zum Einsatz. Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung und Spezialkräfte anfordern heißt der Merksatz. Zur Personensuche und -rettung ausgerüstet ging der Trupp vor. |
Sofort veranlasste Fahrzeugführer Andreas Buhk, dass sich der Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten ausrüstet. Die GAMS-Regel kam hier, wie bei Gefahrgut-Lagen üblich, zum Einsatz. Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung und Spezialkräfte anfordern heißt der Merksatz. Zur Personensuche und -rettung ausgerüstet ging der Trupp vor.
Währenddessen bereitete die Mannschaft draußen alles weitere vor. Die Besatzung des MTF sorgte für ausreichend Licht an der Einsatzstelle, positionierte dafür den LED Powermoon vor dem Hallentor sowie zwei Halogen-Strahler vom Löschfahrzeug im vorderen Bereich. Hier bauten zwei weitere Trupps bereits eine Dekontaminationsfläche auf, denn nach kurzer Zeit meldete der Angriffstrupp aus dem Inneren der Halle, dass die Person gefunden wurde. Neben ihr ein Behälter mit unklarer Flüssigkeit.
Zur Rettung wurde ein zweiter Trupp mit der Schleifkorbtrage angefordert, auch dieser ging unter schwerem Atemschutz vor. Draußen war derweil alles für die Kontaminierten vorbereitet. So lag eine Wasserversorgung bereit, um das Medium in einem aus Steckleitern aufgebauten Becken von der Schutzkleidung abzuspülen. Schließlich erklärte Oliver Lange, Fachwart des LZG Herzogtum Lauenburg und Gruppenführer der Schnakenbeker Wehr, worauf es in so einem Fall ankommt. In der Nachbesprechung zogen alle Mitglieder des Dienstabends ein positives Feedback. Neue Gerätschaften wie der Powermoon oder die Schleifkorbtrage wurde benutzt und auch der Umgang mit anderen Geräten vertieft.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Schnakenbek